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Gast

Wenn ein Betrieb mehr Einnahmen angibt als er in Wirklichkeit erzielt hat, ist das auch Steuerbetrug?

Dies ist eine ernsthafte Frage.
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Antworten (3)
bh_roth
Zitat: "Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch beschädigt, daß er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Zitat Ende.
Ich kann beim besten Willen kein Betrugsmerkmal erkennen.
Er mach lediglich unwahre Angaben --> Ordnungswidrigkeit.
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elfigy
Das Vortäuschen höherer Einnahmen geschieht meist zu dem Zweck, die betriebswirtschaftliche Auswertung zu manipulieren. D.h. es wird Gewinn vorgetäuscht, in der Regel um bei der Bank entweder neue Kredite zu erhalten, oder die alten zu verlängern oder eine Kündigung zu vermeiden. Es ist Betrug, allerdings kein Steuerbetrug. Aber auch strafbar.
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elfigy
Nachtrag. Wenn jemand einfach so mehr Einnahmen angibt, ist er nur dumm. Ein Betrug setzt immer voraus, daß sich aus der Handlung Vorteile ergeben. Wenn es sich z.B. um einen Minibetrieb handelt, dem das Finanzamt die Aberkennung eines Gewerbes angedroht hat und das Gewerbe zum Hobby erklären will, weil fast keine Einnahmen vorhanden sind. Dann müsste der Steuerpflichtige alle Steuern nachzahlen, die er eingespart hatte, weil er seine Kosten geltend machte. Insbesondere Vorsteuerabzüge. Das kann mitunter viel Geld sein. Wenn er dann Einnahmen vortäuscht, um die Rückstufung und Steuerrückzahlung zu vermeiden, dann ist es Steuerbetrug.
Höhere Einnahmen werden in betrügerischer Absicht auch oft vorgetäuscht, wenn das Unternehmen verkauft werden soll, damit ein höherer Preis erzielt werden kann.
Auch das ist strafbarer Betrug.
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